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Lara Szczepaniak

Ich bin im Zuge meiner Ausbildung zur Internationalen Betriebswirtin nach Sankt Petersburg gekommen. Ja, richtig: Ich bin keine Lehrerin ? aber ich wollte unbedingt nach Russland und so kam ich “über drei Ecken” an den Deutsch-Klub.
Nach einigen E-Mails und einem Telefongespräch mit Tatjana stand auch ziemlich schnell fest, dass ich im DK mein Praktikum absolvieren würde.

Seit ich hier bin, habe ich viele Erfahrungen sammeln dürfen, von denen ich keine auch nur ansatzweise missen möchte. Gerade auch einmal “hinter die Kulissen” des Lehreralltags zu schauen – das war für mich eine ausgesprochen interessante Erfahrung. Diese ganze Vorbereitung mitzuerleben und auch das Hospitieren in verschiedenen Kursen mit unterschiedlichen Niveaus gewährten mir – die ich bisher immer nur Schülerin war – besondere Einblicke und haben mich so mehr Verständnis und Bewunderung allen Lehrerinnen und Lehrern gegenüber verspüren lassen. Denn als Schüler bekommt man die ganze Arbeit ja nicht mit. Man kriegt das Endergebnis vorgesetzt und urteilt so, oft vorschnell, abhängig von einer Momentaufnahme. Die stundenlangen Recherchearbeiten oder der Aufwand, um eine neue Übung zu konzipieren, dringen nur in den seltensten Fällen in das Bewusstsein von Schülerinnen und Schülern.

Als mir die Leitung eines eigenen Konversationskurses übertragen wurde, war es nun an mir, in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen. Eine für mich völlig neue Erfahrung. Aber wiederum eine sehr interessante Erfahrung. Da ich selbst einmal an einem solchen Kurs teilgenommen habe, weiß ich, wie gut das für die Sprachentwicklung ist, wenn man quasi “gezwungen” ist, in der Fremdsprache zu sprechen, da der Kursleiter Muttersprachler und (wie in meinem Fall) der Sprache des Landes nicht immer mächtig ist ? Das Hauptziel des Kurses, was ich den Studierenden vermitteln wollte, war, die Angst vorm Sprechen zu verlieren und ich hoffe, dass mir das auch einigermaßen gelungen ist ?

Wirklich überrascht hat mich das Interesse und auch die Neugier, mit denen die Studierenden Deutsch lernen. So verzückte mein deutscher Reisepass und das darin enthaltene Visum der Russischen Föderation genauso sehr wie die gelegentlichen Ausdrücke in einigen deutschen Dialekten. Die Verwunderung seitens der Studierenden, wenn ich erzählte, dass nicht die große Mehrheit der Deutschen Rammstein hört, selbst ich als Muttersprachler Schwierigkeiten beim Verstehen deutscher Dialekte habe und auch die Austauschsituationen in den Pausen, frei nach dem Motto: “Bei mir ist das so, wie ist das bei dir?” waren für mich immer wieder mit interessanten Gesprächen verbunden.

Ich werde den Deutsch-Klub und all die lieben Menschen, die ich über ihn kennen gelernt habe, in guter Erinnerung behalten. Mit vielen tollen, schönen und unvergesslichen Eindrücken, Erinnerungen und Anekdoten im Gepäck werde ich nach Deutschland zurückkehren und hoffe, St. Petersburg wieder einmal besuchen zu können.

Liebes DK-Team, liebe Studierenden, macht weiter so! Es hat mich sehr gefreut, euch alle kennenlernen zu dürfen ? Ihr seid super und macht alles genau richtig! Auf Wiedersehen ?